10 Jahre Stadtteiltreff WHO

Im Rahmen des Floh- und Bauernmarktes wurde unser Jubiläum am 11.09.2021 bunt (nach)gefeiert. Bei stabilem Wetter und großem Andrang für Musik und Markt haben sicher nicht alle Besucher*innen die Ansprachen zum Jubiläum der Initiativgruppe Gründung mitbekommen.

Daher können Sie hier das Grußwort von Bürgermeisterin Dr. Daniela Harsch nachlesen:

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner auf WHO, liebe Tübingerinnen und Tübinger, zehn Jahre Stadtteiltreff WHO – was für ein schöner Grund, um zu feiern. Denn zehn Jahre Stadtteiltreff WHO bedeuten auch: zehn Jahre bürgerschaftliches Engagement für den Stadtteil und dessen Bewohnerinnen und Bewohner sowie zahlreiche Angebote, Ideen, Feste und Begegnungen. Hierfür möchte ich ausdrücklich meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Menschen über einen solch langen Zeitraum engagieren, ihre Fähigkeiten, Ideen und Zeitressourcen einbringen. Es ist beachtlich, wie sich der Stadtteiltreff entwickelt hat. Ganz am Anfang war da der Wunsch und die Erkenntnis, dass die Menschen auf WHO einen Ort brauchen, an dem sie sich treffen und austauschen können. Und auch die Entwicklung des Kreisseniorenplans führte zu dem Ergebnis: Die Stadtteile brauchen Treffpunkte für alle Generationen. Zur gleichen Zeit stand das Café im Einkaufszentrum auf WHO leer – ein glücklicher Zufall im richtigen Moment. Und so war der Gedanke geboren: Hier soll ein Stadtteiltreff für WHO entstehen. Ein Alleinstellungsmerkmal des Stadtteiltreffs WHO ist die breite Basis, auf der der Treff ruht: Schulen, Kitas, Unternehmen, Banken und Handwerker sind Mitglieder und somit starke Säulen des Treffs. So hat sich der Stadtteiltreff zu einem festen Bestandteil der sozialen Landschaft von WHO entwickelt. Er ist ein Ort, an dem sich auf WHO wohnende Menschen begegnen, die sich ohne den Stadtteiltreff vielleicht nie kennengelernt hätten. Hier treffen sie Nachbarinnen und Nachbarn, die etwas unternehmen wollen, ein offenes Ohr haben oder ihre Hilfe anbieten.
Die Stadtteiltreffs haben genau diese Funktion.
Nachbarschaften wachsen zusammen und ein Netz entsteht, in dem sich die Menschen sicher fühlen. Auf die Coronapandemie reagierte der Stadtteiltreff WHO schnell und flexibel.
Er baute eine Nachbarschaftshilfe auf und schuf pandemiegerechte Angebote: Die Stuhl- und Platzkonzerte waren geboren. Künstlerinnen und Künstler hatten die Möglichkeit aufzutreten und, wenn auch in kleinem Umfang, Einnahmen zu erzielen. Den Menschen vor Ort wurde – und wird noch immer – die Gelegenheit geboten, Kunst und Kultur zu genießen. Damit hat der Stadtteiltreff WHO einmal mehr bewiesen, dass er sein Quartier und die Menschen, die darin leben, im Blick hat und gute Ideen umsetzt. Trotz der Einschränkungen hat der Stadtteiltreff Mut bewiesen und einen Nikolausmarkt organisiert, wo alle anderen abgesagt wurden. Insbesondere für den besonnenen Umgang mit der Pandemie möchte ich an dieser Stelle meinen Respekt ausdrücken. Ich bin stolz auf das große bürgerschaftliche Engagement in den Stadtteiltreffs und mit diesem Engagement und Einsatz der vielen Tübingerinnen und Tübingern können wir auch die kommenden zehn Jahre auf WHO voller Tatkraft anpacken. Was werden die nächsten zehn Jahre bringen?
Einige Herausforderungen für WHO sind der demografische Wandel, fehlende Pflegeplätze, ein Anwachsen der Bevölkerungszahlen und teure Mieten. Das große Projekt „Soziale Stadt“ greift diese Themen auf und möchte mit intensiver Bürgerbeteiligung Antworten geben. Der Stadtteiltreff soll dabei eine wichtige Rolle spielen: Hier können Diskussionen stattfinden und Lösungen für WHO gefunden werden. Und gerade hinsichtlich der älterwerdenden Bevölkerung kann der Treff der Ort sein, an dem sich nachbarschaftliche Hilfe organisiert. Denn eines steht fest: Die Sorge um alte Menschen können nicht alleine die Familien und die professionellen Träger leisten. Es bedarf gut funktionierender, sorgender Nachbarschaften. Lassen Sie uns also die Idee der Stadtteiltreffs weiterleben und gemeinsam den Treff gestalten. Ich wünsche den Bewohnerinnen und Bewohnern auf WHO ebenso wie den Aktiven im Treff, dass er ein lebendiger Ort bleibt und von vielen Menschen getragen, gestaltet und besucht wird. Die Unterstützung der Stadtverwaltung ist Ihnen dabei sicher.

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